Das Bachelorstudium Informationswissenschaft an der Fachhochschule Graubünden habe ich begonnen um mein Wissen im Bereich der Informationssysteme zu vertiefen. Vor dem Studium habe ich die Berufslehre als Fachmann Information und Dokumentation (vulgo Bibliothekar) in einem Museum absolviert. Im Museum wurde eine eigene Datenbankentwicklung auf Basis von FileMaker verwendet, mit der ich mich im Rahmen der Arbeit intensiv auseinanderzusetzen hatte. Von daher rührt mein Interesse für Datenbanksysteme. Daneben verwendete ich für bibliothekarische Aufgaben das System Aleph, wie es bis vor kurzem an den meisten Orten gängig war. In der Ausbildung mussten wir uns intensiv mit den Katalogisierungsregeln RDA auseinandersetzen, um in der Praxis regelkonform katalogisieren zu können. Was aus meiner Sicht zu kurz kam, war das grundlegende theoretische Wissen über den Aufbau komplexer Informationssysteme. Ich habe diese immer nur aus Anwendersicht kennen gelernt. Daher habe ich mich für den Studiengang Informationswissenschaft entschieden. Im Verlauf des Studiums habe ich versucht das AIS Atom und auch schon das integrierte Bibliothekssystem Koha aufzusetzen, um damit etwas spielen zu können. Dabei habe ich immer im Hinterkopf ein geeignetes System für mein persönliches Informationsmanagement zu finden, da ich für meine persönliche Bibliothek mittlerweile einen Katalog benötige, den ich bislang über ein kommerzielles System führe, ich aber gerne auch komplexere OpenSource Anwendungen ausprobieren möchte. Leider scheiterten diese Versuche bisher immer an der herausfordernden Installation, die meine Kenntnisse bei weitem übersteigen. Ich bin daher besonders erfreut, auf den Unterrichtsfolien des Moduls Bibliotheks- und Archivinformatik die Software ATOM gesehen zu haben und bin sehr gespannt mit dieser arbeiten zu können.

Nebst den Studienthemen beschäftige ich mich intensiv mit geschichtswissenschaftlichen Themen, insbesondere den sozialen Bewegungen des 19. Jahrhunderts. Der aktuelle Forschungsschwerpunkt liegt dabei nun schon seit einigen Jahren auf den politischen Flüchtlingen in der Schweiz zwischen 1830 und 1850 und den damit zusammenhängenden politischen und gesellschaftlichen Ereignissen in Europa. Mein Interesse für Geschichte hat mich auch zur Entscheidung geführt die Vertiefung Archiv zu wählen, verbunden in der Hoffnung nach dem Studium in einem Archiv oder Museum arbeiten zu können. Ich habe mich bereits während der Berufslehre, da das Archiv nur am Rande Thema war, mit Archivtheorie beschäftigt und mir autodidaktisch paläografische Kenntnisse angeeignet. Vom Modul Bibliotheks- und Archivinformatik erhoffe ich mir einen Blick auf die technische Sicht von Informationssystemen; hinter die Kulissen sozusagen. Wie werden solche Systeme aufgesetzt und eingerichtet, welche Komponenten und Hilfsprogramme sind dazu notwendig